Revier I

Historische Grabsteine auf dem Niebüller Parkfriedhof

8 historische Grabsteine auf dem Friedhof Niebüll, davor eine Bank.

Der Bereich um die Ehrenmäler wurde in 2019 durch das Friedhofswerk mit tätiger Unterstützung des Bauhofes der Stadt Niebüll neu gestaltet. Der Bürgerwindpark Niebüll und die Stadt Niebüll unterstützten hierbei finanziell.
Im Zentrum steht das im Jahr 1921 erbaute Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, das ursprünglich etwas weiter östlich im Rondell vor der Osterkapelle stand und vor etwa 20 Jahren an den jetzigen Standort versetzt wurde.
Direkt dahinter wurde eine Eiche gepflanzt, deren Krone diesen Bereich später einmal schön überragen wird. Eine Ligusterhecke wird eine immergrüne Kulisse hinter den Gedenksteinen schaffen, um diese besser hervorzuheben. Davorliegend ist eine Ablagefläche für Kränze neu entstanden. Eine Bank lädt zum Verweilen ein und auf einer Informationstafel erhalten Friedhofsbesucher nähere Hinweise über die Historie dieses Ortes.

Familie Lorenzen († 01.12.1852 / † 15.10.1870)

Familie Lorenzen

Peter Lorenzen *1.1.1781 Niebüll † 1.12.1852 auf Wetteringshof im Christian-Albrechts-Koog

Catherine Dorothea Lorenzen, geb. Hansen *20.6.1794 † 15.10.1870

Peter Lorenzen heiratete 1815 Catherine Dorothea Hansen aus Langenhorn. Sie betrieben die vom Vater geerbte Krämerei in der Hauptstraße (heute Hausnummer 14, gegenüber dem Niebüller Hof). Hier wurde mit Produkten des täglichen Gebrauchs und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen gehandelt.

Zur Zeit der napoleonischen Kontinentalsperre gegen England (1806 – 1814) trieb er regen Schmuggelhandel über den alten Sielhafen Südwesthörn und Helgoland mit England und verdiente damit viel Geld. Bei einer Kontrolle wurde er von den dänischen Behörden erwischt und zu zwei Jahren Festungshaft in Rendsburg verurteilt. Nach damaligem dänischen Recht war es möglich, dass eine andere Person ersatzweise diese Strafe verbüßt. Lorenzens Freund Heinrich Brandt hat die Strafe dann für ihn abgesessen und wurde dafür von ihm mit der Uhlebüller Kornmühle beschenkt.

Der Grabstein befand sich ursprünglich auf dem alten Friedhof bei der Christuskirche. Nach 160 Jahren war die Schrift unleserlich geworden. 2018 wurde der Stein fachmännisch im Auftrage der Nachfahren restauriert.

Kriegerdenkmal 1871

Kriegerdenkmal 1871

Das Kriegerdenkmal wurde 1898 vom Kampfgenossenverein vor dem Südportal der Christuskirche in der Kirchenstraße aufgestellt.

Gemauert aus Feldsteinen fand sich unter dem deutschen Reichsadler und einer Plakette mit dem Bildnis Kaiser Wilhelm I. eine Tafel mit folgender Inschrift:

„Zur Erinnerung an den glorreichen Feldzug 1870-71 den gefallenen Kameraden vom Kampfgenossenverein gewidmet. 1898“

Hier traf man sich jährlich zur Feier des Sedanstages, später am Volkstrauertag und gedachte der Gefallenen. Mit der Aufstellung der „trauernden Friesin“ verlagerte sich das Geschehen dorthin.

Die Wirrungen der 1968er betrafen auch Niebüll und so beschloss 1970 der Kirchenvorstand und die Stadtvertretung, das Denkmal zu entfernen und an einem unauffälligen Platz wieder aufzustellen. 1972 erfolgte der Abriss, an der Stelle des Denkmales entstanden Parkplätze.

Adler und Relief des Kaisers verschwanden, der Adler wurde nie wiedergefunden.

Die Neuaufstellung vergaß man und nach etwa 40 Jahren fand man den Findling mit der unbeschädigten Tafel nach unten liegend im Grünstreifen des Parkfriedhofes.

Der Niebüller Geschichtsverein, mittlerweile im Besitz des Kaiserreliefs, erwirkte vom Kirchenvorstand die Genehmigung zur Aufstellung des verbliebenen Restes auf dem Parkfriedhof. Seit 2014 steht das Denkmal wieder.

Familie Müller († 06.10.1886 / † 11.04.1907)

Familie Müller

Peter Müller *24.10.1819 † 06.10.1886

Kye Müller, geb. Hansen *03.01.1823 † 11.04.1907

Peter Müller war Tischler und Gemeindevorsteher von 1876 bis 1886. Er lebte mit seiner Frau Kye in einem Strohdachhaus an der Ecke Hauptstraße/Böhmestraße. Sie betrieb dort eine Putzmacherei.

Sein Sohn Johannes Müller errichtete an dem Standort 1888 einen Gründerzeitbau und war dort als Kaufmann tätig. Es war das erste „moderne“ Geschäftshaus in Niebüll.  Heute ist dort unter der Adresse Hauptstraße 30 die VR-Bank.

Pastor Friedrich August Feddersen (*26.05.1838 † 15.07.1908)

Pastor Friedrich August Feddersen

*26.05.1838 † 15.07.1908

Feddersen wurde in Wester-Schnatebüll als Sohn des Porträtmalers Hans Peter Feddersen des Älteren geboren. Sein Bruder war der Kunstmaler Hans Peter Feddersen der Jüngere. Von 1866 bis 1880 war er Diakon in Niebüll und anschließend Pastor bis 1908.

Er war Mitbegründer des Friesischen Vereins für Niebüll und Deezbüll und war von 1879 bis 1908 erster Vorsitzender. Seine Sammlung friesischer Altertümer, die er im Laufe seiner 42jährigen Dienstzeit zusammengetragen und im Pastorat aufbewahrt hatte, gingen nach seinem Tode ins Schmicker-Haus in der Hauptstraße 3 und wurden später der Grundstock des Friesenmuseums im Osterweg 76.

Feddersen war verheiratet mit Friederice Margaretha Unger. Von den drei Kindern starben zwei sehr früh. Die Mutter ertrank mit nur 39 Jahren auf dem Rückweg von einem Besuch am Grabe ihres Sohnes nach Hause in einem Graben. Pastor Feddersen blieb für den Rest seines Lebens allein.

Er schrieb das Buch „Erinnerungen eines Dorfpredigers“, in dem er Geschichten aus Niebüll berichtet, ohne allerdings die richtigen Namen der Bewohner zu nennen.

1908 trat er in den Ruhestand und zog zu seinem Sohn Friedrich nach Hanau. Vom Heimweh getrieben zog es ihn nach kurzer Zeit wieder nach Niebüll, wo er bald darauf im Krankenhaus Flensburg verstarb.

Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Das Denkmal zeigt einen mit Eichenlaub bekränzten Stahlhelm und erinnert an die 82 Niebüller Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Auf vier Seiten trägt es folgende Inschrift:

DIE LIEBE – IST STARK – WIE DER TOD. – UNSER DANK

Die Aufstellung erfolgte im Jahr 1921 auf dem Rondell vor der Osterkapelle. Um das Jahr 2000 wurde es an den jetzigen Standort versetzt.

Alwin Julius Lensch (*12.06.1880 † 11.02.1938)

Alwin Julius Lensch

*12.06.1880 in Witzwort † 11.02.1938 in Niebüll

Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Tondern wurde Lensch zunächst Lehrer in Rodenäs und Flensburg.

1912 wurde er Rektor der Niebüller Volksschule.

1917/18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg.

1919 ist er Organisator des großen Friesentags am 19.08.1919 in Niebüll mit über 10.000 Teilnehmern.

Als Niebüll nach der Volksabstimmung und der neuen Grenzziehung 1920 Kreisort wurde, organisierte er den Bau von Wohnungen und sorgte mit dafür, dass Niebüll ein Gymnasium bekam. Er war Angehöriger des Kreistages.

Nach der Machtergreifung 1933 lieferte sich Lensch heftige Auseinandersetzungen mit der NSDAP und wurde daraufhin als Rektor vorzeitig in den Ruhestand versetzt und auch kurzzeitig inhaftiert.

Er starb nach langer Krankheit mit nur 57 Jahren. Ein großes Gefolge geleitete ihn zu seiner letzten Ruhestätte.

Seine Söhne fielen 1941 und 1944 im Zweiten Weltkrieg, die Tochter starb 1956, seine Ehefrau Minna, geborene Nissen, starb als letzte der Familie am 10.10.1957.

In Niebüll sind die Grundschule und eine Straße nach Alwin Lensch benannt.

Julius Jacob Momsen (*09.01.1866 † 13.04.1940)

Julius Jacob Momsen

*09.01.1866 auf Marienhof/Emmelsbüll † 13.04.1940 in Deezbüll

Momsen enstammte einer alten nordfriesischen Bauernfamilie vom Marienhof (Emmelsbüll), er war Hoferbe und Landwirt. Durch seine große öffentliche Tätigkeit hat er Besonderes geleistet. Schon 1887 gründete er den Landwirtschaftlichen Verein für die Wiedingharde und war jahrelang führend tätig im Landwirtschaftlichen Kreisverein, in der Landwirtschaftskammer und in der „Schleswig-Holsteinischen Landschaft“, er war Mitglied des Kreistages 1917 – 1933 und des Provinziallandtages von 1909 – 1933. Aus Protest gegen den politischen Umschwung legte er 1933 alle seine öffentlichen Ämter nieder. In der Abstimmungszeit 1919/1920 trat er als Versammlungsredner und in Zeitungsartikeln entschieden für die deutsche Sache ein.

Seit 1920 wohnte Julius Momsen in Deezbüll. Er förderte die Heimatforschung und war Mitarbeiter am nordfriesischen Wörterbuch. Neben der Leitung des Friesischen Vereins für Niebüll und Deezbüll von 1922 – 1933 hatte er auch den Vorsitz des Hauptvereins von 1922 – 1927 inne. Beim Ankauf des Friesenmuseums im Osterweg und an der Ausgestaltung war er maßgebend beteiligt.

Das Grab befand sich ursprünglich auf dem Deezbüller Friedhof.

Gedenkstein ehemalige Schüler der Landwirtschaftsschule
Gedenkstein.

Gedenkstein Landwirtschaftsschule

Der Findling trägt die Inschrift:

UNSEREN GEFALLENEN EHEMALIGEN SCHÜLERN

LANDWIRTSCHAFTSSCHULE NIEBÜLL

1939  –  1945

Der Gedenkstein verweist auf die Geschichte der Landwirtschaftsschule von 1913 in Tondern, die 1921 nach der Abstimmung nach Niebüll wechselte und 1998 aufgelöst wurde.

1952, zur Zeit von Schuldirektor Franz Hjuler, wurde an der Schule in der Gotteskoogstraße 22 der Stein aufgestellt, der an die 125 Toten ehemaligen Landwirtschaftsschüler erinnert. 1958 wurde der Stein in den Garten des Schulneubaus umgesetzt, der heute das Diakonische Werk beherbergt.

Seit Auflösung der Schule fristete der Gedenkstein, obwohl von den Beruflichen Schulen gepflegt und an den Volkstrauertagen besucht, ein nahezu unbeachtetes Dasein.

Auf Initiative der ehemaligen Landwirtschaftsschüler Hellmuth Freitag und Wolfgang Stapelfeldt wurde der Stein 2013 an den jetzigen Standort verbracht.

Pastor Walter Schröder (*28.11.1909 † 16.06.1966)

Pastor Walter Schröder

* 28.11.1909  † 16.6.1966

Walter Schröder wurde 1909 in Herzhorn im Kreis Steinburg geboren und besuchte das Gymnasium in Glückstadt. Das Studium führte ihn nach Kiel, Tübingen und Göttingen. Seine erste Hilfspfarrstelle hatte er in Wesselburen.

Am 1. November 1936 wurde er Pastor der Kirchengemeinde in Niebüll, wo er bis zu seinem frühen Tod 1966 verblieb.

Das Nordfriesland Tageblatt berichtet über ihn in einem Nachruf:

Neben dem Menschen, dem einsatzfreudigen und stets hilfsbereiten Seelsorger  schätzte seine Gemeinde ihn als einen Mann des gewaltigen Wortes, einen Prediger von besonderen Gnaden, der den Weg in das Verständnis des Akademikers ebenso zu finden wußte, wie in das des einfachen Mannes. Seine besondere Liebe galt dem von ihm 1946 mitgegründeten Kirchenchor.

Seit dem Ende des Krieges war er stellvertretender Propst der Propstei Südtondern.

Als sich der Trauerzug von der bis auf den letzten Platz gefüllten Christuskirche zum Friedhof bewegte, herrschte Stille in der Kreisstadt. Auch der Jahrmarkt auf dem benachbarten Marktplatz war für einige Zeit unterbrochen worden.

Pastor Hans Jebsen (*19.06.1894 † 29.11.1971)
Grabstein von Pastor Hans Jebsen.

Pastor Hans Jebsen

*19.06.1894 in Flensburg † 29.11.1971 in Sittensen

Hans Jebsen war seit dem Jahre 1938 in der Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins tätig, und zwar zunächst in Flensburg, dann in Kropp und danach auf Langeneß. Von 1952 bis zu seiner Pensionierung 1959 verwaltete er die Pfarrstelle in Osterhever, Westerhever und Poppenbüll. Nach seiner Zurruhesetzung versah er noch von 1963 bis 1967 den pfarramtlichen Dienst in Koldenbüttel.

Historische Grabsteine auf dem Deezbüller Friedhof

Professor Carl Ludwig Jessen (*22.02.1833 † 04.01.1917)

Professor Carl Ludwig Jessen

*22.02.1833 in Deezbüll † 04.01.1917 in Deezbüll

Jessen wurde in Deezbüll als Sohn des Tischlers Momme Jessen geboren. Schon als Jüngling musste er für den Unterhalt der Familie mitsorgen, indem er als Tischler, Anstreicher und Porträtmaler tätig war. Seine Begabung zum Zeichnen und Malen führten dazu, dass er die Malerakademie in Kopenhagen besuchen konnte. Nach seinen Studien- und Wanderjahren, die ihn nach Kopenhagen, Paris, Rom und Hamburg brachten, kehrte er 1875 nach Deezbüll zurück.

Sein Elternhaus, das an der Straße lag, die heute seinen Namen trägt, diente ihm bis 1894 als Wohnhaus. Nach seiner späten Heirat kaufte er das Deezbüller Turmhaus, das ihm auch als Atelier diente.

Er schuf die bekannten Gemälde, die noch heute in vielen Museen des Landes hängen, in denen er nordfriesische Lebensformen und altheimisches Volkstum in großer Sachlichkeit und Deutlichkeit dargestellt hat.

Diesen Gemälden verdankt er seinen Ruf als „Friesenmaler“.

In der Apostelkirche in Deezbüll hängt ein großes Jesus-Bild „Lasset die Kinder zu mir kommen“ von ihm, außerdem stiftete er der Kirche ein neues Altarbild des letzten Abendmahls. Hier sitzt er selber als weißbärtiger Jünger am Tische des Herrn.

Am 4. Januar 1917 verstirbt er in Deezbüll und wird unter großer Beteiligung der Bevölkerung beigesetzt.

Im Februar 1933, zu Jessens 100. Geburtstag, wurde in der Kirche ein Festgottesdienst gehalten, in dem Katharina Ingwersen eine Gedenktafel enthüllte, die über seinem Platz angebracht war:

Professor
Carl Ludwig Jessen
1833  22. Febr.  1933
Goden trau
En trau sin Hajmat.
(Treu seinem Gott und treu seiner Heimat.)

In Niebüll sind eine Schule und eine Straße nach ihm benannt.

Nis Albrecht Johannsen ( *11.03.1855 † 07.02.1935)

Nis Albrecht Johannsen

* 11.3.1855 in Klockries † 7.2.1935 in Flensburg

Sein Vater war Schneider und Landarbeiter in Klockries, hier besuchte er die einklassige Dorfschule, war Hüte- und Pflugjunge in der Landwirtschaft. Als Hilfslehrer war er in Trollebüll, Lindholm und Klixbüll, bevor er von 1876 bis 1879 das Lehrer-Seminar in Tondern besuchte. Anschließend war er Lehrer in Wester-Schnatebüll und Klixbüll, bevor er 1885 seinen Dienst als Lehrer und Küster in Deezbüll antrat. Hier blieb er bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung 1908.

Seinen Ruhestand verbrachte er in Flensburg. Hier fand er die Zeit, sich intensiv der friesischen Sprache zu widmen. Er gehörte bereits 1879 zu den Gründern des Friesischen Vereins für Niebüll und Deezbüll.

Nis Albrecht Johannsen hat in der Mooringer Mundart viele Erzählungen, Gedichte, Übersetzungen und einige Bühnenstücke geschrieben.

Er starb 1935 in Flensburg und wurde dort begraben

Auf seinem Grabstein steht geschrieben:
WAT GÖDJ WOSS, MÄJ VERIERWE;
WAT HINJ WOSS; MÄJ VERDIERWE.
(Was gut war, soll vererbt werden;
Was schlecht war, soll verderben.)


Der Grabstein wurde um 1990 von Flensburg nach Deezbüll gebracht.

Katharine Ingwersen (*17.08.1879 † 10.05.1968)

Katharine Ingwersen

*17.08.1879 in Deezbüll † 10.05.1968 in Deezbüll

Katharine Ingwersen wurde 1879 als Tochter des Kätners und Landbriefträgers Johann Ingwersen am Deezbüller Deich geboren. Sie besuchte die Dorfschule, wo Nis Albrecht Johannsen unterrichtete. Anschließend absolvierte sie das Lehrerinnenseminar in Schleswig von 1898 bis 1901 und kehrte dann als Lehrerin an ihre Deezbüller Schule zurück. Hier hat sie von 1901 bis 1945 erfolgreich gewirkt.

Sie war stets auf Sprachpflege bedacht, hat eine große Anzahl friesischer Gedichte, Erzählungen und 18 Bühnenstücke geschrieben, verfasste volkskundliche Studien über das friesische Haus und seine Einrichtung, über Hausarbeiten wie Backen und Schlachten in alter Zeit, über Sitten und Gebräuche. Bei Theaterveranstaltungen übernahm sie die Regie, auf Vereinsveranstaltungen hielt sie friesische Vorträge, in der Schule gab sie Unterricht in der Muttersprache. Die Bökingharder Tracht wurde unter ihrer Leitung erneuert. Von 1921 bis 1963 war sie Schriftführerin des Friesischen Vereins für Niebüll und Deezbüll.

Die Stadt Niebüll gab anlässlich ihres 85. Geburtstages dem Fangweg, in dem ihr Strohdachhaus stand, den Namen Katharine-Ingwersen-Weg.

Frau Ingwersen, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, verstarb 1968 im Deezbüller Kreisaltenheim.